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27.03.2023 07:08

Streik! Chaos in Deutschland am Morgen! Mega-Streik hat begonnen, so ist die Lage

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Streik auch über Ostern?

Der EVG-Vorsitzende Martin Burkert warf der Deutschen Bahn vor, sich unsozial zu verhalten. "Was die Bahn bisher auf den Tisch gelegt hat, ist gar nichts", sagte Burkert der "Augsburger Allgemeinen" (Montagsausgabe). Stattdessen arbeite sie sogar mit "unsozialen Gegenforderungen" wie etwa Urlaubskürzungen. Der EVG-Chef wollte weitere Warnstreiks auch "über die Osterfeiertage nicht ausschließen". Dies hänge davon ab, "ob der Bahnvorstand bald ein ordentliches Angebot vorlegt". 

Die Beschäftigten im Verkehrsbereich seien auf deutliche Lohnerhöhungen angewiesen. "Wir haben bei den Kollegen in den unteren Lohngruppen, wie zum Beispiel Busfahrern und Kundenbetreuern, Löhne von 2100 bis 2400 Euro brutto", sagte Burkert. "Da muss etwas passieren."

Die EVG befindet sich in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen. Sie fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als "soziale Komponente". In ganz Deutschland sollen im Laufe des Tages mehr als 50 Kundgebungen stattfinden.

Verdi geht am Montag in Potsdam in die dritte Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,4 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent und monatlich mindestens 500 Euro mehr Gehalt. Die Arbeitgeber bieten eine Lohnerhöhung um insgesamt fünf Prozent für eine Laufzeit von 27 Monaten und als Inflationsausgleich eine steuerfreie Einmalzahlung von 2500 Euro an.

Angesichts dieses Tarifkonfliktes warnte der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) vor einer finanziellen Überlastung der Kommunen und am Ende vor höheren Belastungen für die Bürger. Verbands-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe), viele Kommunen "werden - weil alles teurer wird - gezwungen sein, zum Beispiel die Müllgebühren, Eintrittspreise für Schwimmbäder oder die Grundsteuer anzuheben". 

Außerdem würden viele Kommunen "künftig weniger Geld beispielsweise in die Renovierung von Schulgebäuden stecken können". Die finanzielle Lage der Städte und Gemeinden sei insgesamt nicht gut. Ein hoher Tarifabschluss im öffentlichen Dienst werde das Problem verschärfen, sagte Landsberg.