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Lockdown für ganz Deutschland! Experten einig - er muss kommen

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Lockdown für ganz Deutschland! Experten einig - er muss kommen
28.11.2022 00:33 von AngelaSymbolbild imago

Alexander Kekulé von der Uni Halle. "Wir müssen uns eingestehen, dass sich die vierte Welle ohne vollständigen Lockdown nicht mehr aufhalten lassen wird“, verdeutlichte Kekulé in seiner Kolumne bei FOCUS Online. Der Schutz von älteren und kranken Menschen müsse gesichert werden ."Diese Chance zu nutzen, muss oberste Priorität haben“, forderte Kekulé ein sofortiges Handeln. "Virologisch gesehen wäre ein harter Lockdown für alle jetzt das Beste“, teilt Virologe Friedemann Weber von der Justus-Liebig-Universität Gießen die Meinung von Alexander Kekulé. Weber fordert deshalb auch einen Lockdown für ganz Deutschland, weil selbst lokale Lösungen seiner Meinung nach nicht mehr ausreichend sind. "Klar ist, dass man mehr tun muss, als die Politik jetzt beschlossen hat“, kritisiert Weber. "Wir werden um einen Lockdown für alle in der jetzigen Situation nicht herumkommen“, ist der Virologe Martin Stürmer vom IMD Labor Frankfurt sicher. "Der muss flächendeckend sein. Der Lockdown ist die einzige Maßnahme, die jetzt konsequent, schnell und bewährt die Zahlen nach unten bringen kann. 2G, 3G - alles andere können wir später diskutieren, wenn die Zahlen wieder runtergehen“, fordert auch Stürmer eine sofortige Reaktion der Politik.

Hendrik Streeck plädiert für unterschiedliches Vorgehen in den Regionen

Statt für bundesweite Maßnahmen spricht sich Virologe Hendrik Streeck dagegen eher für regionale Maßnahmen aus. Man müsse "unterschiedlich hart in den verschiedenen Regionen vorgehen“, forderte Streeck im Gespräche mit FOCUS Online. "Dazu gehört in einigen Regionen die dringende Empfehlung zur starken Kontaktbeschränkung, Absage von Großveranstaltungen, Schließung von Bars und Clubs. Es wurde hier einfach zu spät reagiert. Je höher die Infektionszahlen werden, desto härter muss man dagegen vorgehen“, wirbt der Virologe vor allem in den Hotspots für strikte Maßnahmen. Hoffnung macht Streeck auch, dass sich in den letzten Tagen der R-Wert rückläufig entwickelt hatte, was im besten Fall zum Absinken der Infektionszahlen führen könnte. "Wir sind schlimmer dran als vor einem Jahr“, ist der Berliner Virologe Christian Drosten besorgt, der den Fehler darin sieht, dass die Kontakte nicht schnell genug eingeschränkt worden sind. Eine schnellstmögliche Reduzierung der Kontakte fordert auch RKI-Präsident Lothar Wieler.

"Ich erwarte jetzt von den Entscheidern, dass sie alle Maßnahmen einleiten, um gemeinsam die Fallzahlen herunterzubringen“, gab Wieler am Freitag zu Protokoll.

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