Seite 2 von 2

Gegen die Empfehlung der Stiko! Gesundheitsminister beschließen Corona-Impfungen ab 12 Jahren

News (2 / 1)

Gegen die Empfehlung der Stiko! Gesundheitsminister beschließen Corona-Impfungen ab 12 Jahren
03.08.2022 23:34 von TorbenSymbolbild imago

Bis zuletzt hatte StiKo-Chef Thomas Mertens vor einer solchen Entscheidung gewarnt, da nach seiner Auffassung leider noch nicht genügend Daten vorliegen würden, um eine solche Entscheidung zu treffen. "Wir sagen, wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben“, verteidigt Mertens den Standpunkt der StiKo. In den letzten Wochen sei vor allem aus der Politik massiv Druck auf ihn und seine Kollegen ausgeübt worden, erklärte Mertens, der sich davon aber nich beeinflussen lassen möchte. "Es kann durchaus sein, dass wir unsere Empfehlung ändern werden, aber sicher nicht, weil Politiker sich geäußert haben“, gab Mertens zu Protokoll. Gegenüber der Zeitung "Welt" betonte Mertens: "Unsere Aufgabe ist, auf der Grundlage aller verfügbaren Erkenntnisse die beste Impfempfehlung für die Bürger dieses Landes und auch für die Kinder dieses Landes zu geben“. Dieser Aufgabe gehe man "außerordentlich intensiv“ nach.

FDP-Politiker Kubicki sieht Problem: „Verstoß möglicherweise eine Straftat“

Kritik an der Entscheidung der Gesundheitsminister äusserte der .

stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki (69). Dieser hatte vor der Sitzung die Gesundheitsminister eindringlich davor gewarnt, sich eigenmächtig über die aktuelle Stiko-Empfehlung hinwegzusetzen. Beim Politik-Talk "Die richtigen Fragen“ hatte Kubicki am Sonntag geäussert: "Wenn wir eine unabhängige Kommission haben, die das beurteilen soll, dann der Verstoß gegen eine solche Empfehlung möglicherweise eine Straftat. Jeder Arzt, der gegen eine nicht vorhandene Empfehlung der Stiko impft, haftet für die Impfschäden, die möglicherweise daraus resultieren“, sieht Kubicki Probleme durch die nun getroffene Entscheidung. Als Jurist sei er strikt dagegen "von den Regeln, die wir uns gegeben haben, in dieser Frage abzuweichen“. Unter anderem stellte Kubicki gleichzeitig auch die fachliche Kompetenz der Gesundheitsminister infrage. Diese seien Mitglieder eines politischen Gremiums, von denen "wahrscheinlich keiner wirklich Arzt" sei. Die StiKo empfiehlt weiterhin lediglich die Impfung von Kindern zwischen 12 und 17 Jahren, die einer Risikogruppe angehören. Zuspruch bekam die Entscheidung der Gesundheitsminister von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58): "Als Wissenschaftler bin ich davon überzeugt, dass die Zurückhaltung der Stiko bei der Impfung von Zwölf- bis 17-Jährigen nicht richtig ist“, erklärte Lauterbach, der der StiKo vorwarf "auf Langfristdaten zu warten, die es nie geben wird“. Trotz der Entscheidung der Gesundheitsminister dürfte die Diskussion also auch zukünftig weitergehen.

Artikel weiterlesen