Seite 1 von 3

Lockerungen in Gefahr? Lauterbach warnt - "Wir haben die indische Mutante am Anfang unterschätzt"

Artikel lesen:

Lockerungen in Gefahr? Lauterbach warnt - "Wir haben die indische Mutante am Anfang unterschätzt"
15.05.2022 23:33 von OlgaSymbolbild imago

Deshalb ist Lauterbach nun auch klar, was im Zusammenhang mit dieser neuen Variante unbedingt verhindert werden muss. "Wir müssen unbedingt vermeiden, dass sie sich mit der südafrikanischen Variante B.1.351 kombiniert, die sich noch stärker der Immunantwort der Impfstoffe entziehen kann. In Indien ist die Fallzahl so hoch, dass solche Mutationen entstehen könnten.“ Zuletzt waren in Indien mehr als 400.000 Fälle täglich registriert worden. Doch auch in Großbritannien nehmen die Zahlen deutlich zu. Vor rund 40 Tagen war die Variante dort erstmals entdeckt worden. Mittlerweile gehen rund 10 % der Fälle in Großbritannien auf diese Mutante zurück. Ähnlich schnell hatte sich auch die britische Variante B.1.1.7 in Deutschland ausgebreitet. Deshalb sei es in Großbritannien wichtig die Impfquote über 60 % zu steigern,. „Sollte sich die indische Variante schneller weit verbreiten, könnten die Fallzahlen in einigen Regionen wieder ansteigen“, warnt Lauterbach, der aber gleichzeitig für Deutschland Entwarnung gibt. "In Deutschland werden wir wahrscheinlich Glück haben und über die Runden kommen. Wir werden wahrscheinlich von einer weiten Verbreitung verschont bleiben, weil wir nicht so viele Einreisende aus Indien haben wie Großbritannien“, glaubt der Epidemiologe. Aus diesem Grund sieht Lauterbach auch keine Hinderungen für die Lockerungen in Deutschland.

Lauterbach warnt vor steigenden Zahlen durch Reiserrückkehrer

Wichtig sei nun jedoch zu sehen, wie sich ein verstärktes Reisegeschehen auf die Fallzahlen auswirken wird. Nach den Daten aus Großbritannien war die indische Variante vor allem durch Reiserückkehrer nach Europa eingeschleppt worden. Trotzdem glaubt Lauterbach nicht, dass sich die Gefahr die von dieser Variante ausgeht durch den Reiseverkehr vergrößert. "Wichtig ist, dass Tests von Reisenden weiterhin konsequent sequenziert werden“, so Lauterbach. Im Augenblick werde jede 20. Probe auf die auslösende Virusvarianten überprüft. In Baden-Württemberg ist man sogar dazu übergegangen jeden positiven Test zu sequenzieren. "Für Menschen, die aus Gebieten einreisen, wo die indische Variante oder die südafrikanische Variante weiter verbreitet sind, sollte aber darüber hinaus eine Quarantäne Pflicht sein.“

.

Beliebteste Artikel aktuell: