Ist das der richtige Weg? RKI-Chef Wieler hält flammenden Appell für Schließung bzw. Reduzierung des Krankenhausbetriebs bis die Intensivstationen wieder mehr Luft zum Atmen haben - was aber passiert mit den anderen Menschen die Hilfe brauchen die nichts mit Corona zu tun haben!
Corona-Alarm in den Krankenhäusern
Das Robert-Koch-Institut (RKI) setzt sich wegen der stark steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen dafür ein, den Regelbetrieb in den Krankenhäusern einzuschränken. Damit sollten die Kapazitäten in den Intensivstationen bestmöglich geschont werden, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Er plädierte zudem dafür, in stark betroffenen Regionen stabile Patientinnen und Patienten an andere Orte zu verlegen, um Kapazitäten für schwerere Fälle zu gewinnen.
Wieler räumte ein, dass dies für Betroffene und Angehörige eine "einschneidende Maßnahme" sei. Angesichts der Situation sei aber solidarische Handeln erforderlich, auch über Kreis- und Landesgrenzen hinweg. Die Lage in den Krankenhäusern spitze sich teilweise dramatisch zu. Sie werde "uns auch noch härter treffen als in der zweiten Welle".
Nach Darstellung des RKI-Chefs sind immer mehr jüngere Menschen von der Pandemie betroffen. Die meisten Infektionen seien inzwischen bei den 15- bis 49-Jährigen zu verzeichnen. Die Zahl der täglichen Todesfälle sei zwar stabil, gehe aber nicht mehr zurück. Die als ansteckender geltende Variante B.1.1.7 mache mittlerweile 90 Prozent der Infektionen aus.
"Ich appelliere noch einmal an alle Entscheidungsträger", sagte Wieler. Es würden erneut deutliche Kontaktreduzierungen benötigt. Er fügte hinzu: "Jetzt die dritte Welle brechen, und dann mit kontrollierten Konzepten parallel, partiell öffnen."