Am weitesten fortgeschritten scheint das britische Projekt der Oxford-Universität in Zusammenarbeit mit dem Pharma-Konzerns Astrazeneca. Dieser Impstoff basiert auf einem Adenovirus, welches bei Schimpansen Erkältungen auslöst, sich jedoch nicht im menschlichen Körper vermehren kann. Die Forscher nutzen dieses Virus als Transportmittel für genetisches Material des Spike-Proteins. Dieses Protein ist für das Andocken des Coronavirus an menschliche Zellen verantwortlich. Dieser moderne Impfstoff kann wesentlich schneller in Massenproduktion hergestellt werden, als Impfstoffe bei denen man das zu bekämpfende Virus selbst in abgeschwächter Form injiziert. Das medizinische Fachmagazin "The Lancet" schreibt, dass bereits Versuche mit 1077 gesunden Menschen mit dem britischen Wirkstoff "ChAdOx1" ausgeführt wurden und dabei eine deutliche Immunreaktion festgestellt wurde, die nach einem Zeitraum von 56 Tage nach der Impfung noch immer feststellbar ist. Allem Anschein nach ist der Impfstoff gut verträglich. Die Probanten klagten lediglich teilweise über Fieber, sowie leichte Kopf- oder Muskelschmerzen.
Trotz aller dieser Fortschritte warnen Experten vor zu großem Optimismus. Denn eine optimale Lösung dürfte unter den ersten Impstoffen nicht dabei sein. Deshalb werden diese ersten Mittel wohl nur bestimmten Gruppen verabreicht werden "Die Risikogruppen beim Corona-Virus, vor allem Senioren, sind auch am schwersten zu impfen. Ihr Immunsystem reagiert oft nicht so gut auf Impfungen. Bis alle erreicht werden können, werde es noch länger dauern", erklärt Experte Sebastian Ulbert. Positiv sei hingegen, dass es bei den Impfstoffen zahlreiche unterschiedliche Ansätze gäbe. "Verschiedene Plattformen können möglicherweise in unterschiedlichen Bevölkerungsuntergruppen - etwa älteren Menschen, schwangeren Frauen oder Kindern - besser funktionieren", glaubt Ulbert, der erwartet, dass es noch mehrere Jahre dauern könnte, bis eine weltweite Immunität gegen das Coronavirus erreicht werden kann.