Die Reaktion aus Polen ließ nicht lange auf sich warten. Dariusz Joński, Europaabgeordneter der Mitte-Links Bürgerkoalition, signalisierte, dass Polen bereit sei, Deutschland mit Druckern und Papier auszuhelfen. „Wir werden beides auf jeden Fall an unsere Nachbarn verkaufen. Davon werden auch polnische Unternehmen profitieren und unsere Wirtschaftsposition stärken“, so Joński. Einfach nur noch peinlich, jetzt gibt es eine deutsche Reaktion:
Trotz der angebotenen Unterstützung und des politischen Getöses, behauptet die deutsche Papierindustrie, es gäbe keinen Grund zur Sorge. Deutschland zählt zu den führenden Papierproduzenten Europas, mit fast 13 Millionen Kubikmetern im Jahr 2022. Polen rangiert auf Platz sieben mit über 3,5 Millionen Kubikmetern. Alexander von Reibnitz, Hauptgeschäftsführer des Verbands „Die Papierindustrie“, trat den Mangelberichten entgegen: „Wir haben Papier. Die deutsche Papierindustrie ist sehr leistungsfähig.“ Auf die Frage, ob Deutschland in der Lage sei, schnell genug Papier für Wahlunterlagen zu liefern, gab Reibnitz eine klare Antwort: „Ja. Bei rechtzeitiger Bestellung können wir das benötigte Papier für eine vorgezogene Bundestagswahl liefern.“
Somit steht fest, dass trotz der politischen Rhetorik und des Angebots aus Polen, Deutschland wohl selbst in der Lage ist, das benötigte Papier für eine eventuelle Neuwahl zu produzieren. Die Verknüpfung von praktischer Hilfe und politischem Kalkül zeigt jedoch, dass auch alltägliche Herausforderungen wie die Papierbeschaffung auf internationalem Parkett für diplomatische und politische Wellen sorgen können.