Wird es jetzt ernst?! Die Malteser schlagen jetzt Alarm im Bereich Zivilschutz. Sie sehen gravierende Lücken für den Krisenfall und fordern, dass der Katastrophenschutz ähnlich wie die Bundeswehr "kriegsfähig" gemacht werden muss. Laut Martin Schelleis, dem ehemaligen Generalleutnant der Luftwaffe und neuem Bundesbeauftragten der Malteser für Krisenresilienz, drängt die Zeit aufgrund der aktuellen Bedrohungslage - der Bund plant jetzt gigantisches:
Er nennt zwei mögliche Szenarien: Entweder einen NATO-Bündnisfall, beispielsweise durch einen militärischen Konflikt zwischen Russland und einem NATO-Land wie Litauen oder Finnland, oder eine schwerwiegende Krise innerhalb Deutschlands selbst, etwa durch hybride Kriegsführung oder Sabotage. In beiden Fällen könnten zahlreiche Menschen gleichzeitig Schutz und Unterstützung benötigen – jedoch fehlt es an der nötigen Infrastruktur. Deutschland stehe bei der Vorbereitung auf Konflikte lediglich auf einer Skala von 1 bis 10 bei "höchstens 4", so Schelleis. Ein zentrales Problem ist die Finanzierung: Anders als die Bundeswehr hat der Zivilschutz kein Sonderbudget und wird oft vernachlässigt, da er in Friedenszeiten in die Zuständigkeit der Bundesländer fällt. Die Malteser fordern daher, dass der Zivilschutz fest im Bundeshaushalt verankert wird. Der finanzielle Bedarf liege dabei im Milliardenbereich, erklärt Frank Weber, Vorstandsmitglied der Malteser. Diese Gelder müssten durch Umschichtungen im Haushalt bereitgestellt werden.