Bereits vor dem Krieg war die Ukraine häufig von Waldbränden betroffen. "18,5 Prozent des ukrainischen Territoriums sind bewaldet, und fast ein Drittel dieser Wälder besteht aus hochentzündlichen Kiefern“, erklärt Johann Goldammer vom Global Fire Monitoring Center (GFMC). Zwischen 2020 und 2022 verbrannten in der Ukraine größere Flächen als in allen anderen EU-Ländern. Traditionell sind Waldbrände in der Ukraine oft durch das Verbrennen von landwirtschaftlichen Abfällen verursacht, obwohl dies illegal ist. Der Krieg hat dieses Problem jedoch verschärft, da Artillerie- und Raketenangriffe häufig unbeabsichtigt Brände auslösen.
„Die Insel brennt, unsere Soldaten sind dort“: Waldbrände und ihre Auswirkungen auf den Ukraine-Krieg
Neue Videos auf dem Kurznachrichtendienst X zeigen, wie Waldbrände das Kriegsgeschehen beeinflussen. Ein Beitrag mit über 100.000 Aufrufen zeigt eine Gruppe Soldaten, die in einem Fahrzeug vor den Flammen fliehen. Der Text zum Video lautet: "Die Insel brennt, unsere Soldaten sind auf ihr.“ Zu sehen sind Soldaten, die aus einem brennenden Gebiet fliehen und sich gegenseitig in Sicherheit bringen. Dichte Rauchwolken und Flammen verschlingen die Landschaft. In einem anderen Video sieht man russische Soldaten, die aus einem
brennenden Waldgebiet an der Front fliehen. Der Beitrag ist mit den Worten unterschrieben: "Lage am linken Ufer der Region Cherson für die russischen Streitkräfte. Sie werden buchstäblich aus ihren Stellungen geräuchert.“ Diese Aufnahmen verdeutlichen die unberechenbaren und zerstörerischen Bedingungen an der Front, die durch die Waldbrände noch verschärft werden. Die Brände machen die militärischen Operationen in der Ukraine noch komplexer, da beide Seiten mit den verheerenden Auswirkungen der Feuer kämpfen müssen.