Der Angeklagte Martin Manfred N. war damals 31 Jahre alt und Mitglied einer Operativgruppe des Ministeriums für Staatssicherheit, Hauptabteilung IV Grenze. Sein Auftrag an diesem Tag war die "Unschädlichmachung" des "Terroristen" Czeslaw Kukuczka. Kukuczka, ein polnischer Feuerwehrmann, wollte seine Ausreise nach West-Berlin erzwingen. Am 29. März 1974 betrat er die polnische Botschaft nahe dem Brandenburger Tor und behauptete, einen Sprengsatz in seiner Aktentasche zu haben. Wenige Stunden später arrangierte die Stasi eine fingierte Ausreise, doch anstatt frei zu sein, wurde Kukuczka vom Angeklagten N. mit Schüssen niedergestreckt und erlag seinen Verletzungen. Am 4. April wird die Verhandlung fortgesetzt. Insgesamt sind sechs Verhandlungstage angesetzt, und ein mögliches Urteil wird für den 23. Mai erwartet.