Enge Vertraute von Putin reagierten sofort auf die Veröffentlichung der russischen Propaganda-Medien. Besonders der ehemalige Staatschef Medwedew äußerte scharfe Kritik. "Die ewigen Gegner, die Deutschen, sind wieder zu unseren Erzfeinden geworden“, schrieb er auf Telegram. Auf Basis des vermeintlichen Gesprächs behauptete er, dass Behauptungen über eine Nichtbeteiligung Deutschlands am Ukraine-Krieg falsch seien. "Wie kann man darauf diplomatisch reagieren? Ich weiß es nicht“, so Medwedew. Er zitierte ein Gedicht des sowjetischen Dichters Konstantin Simonow mit dem Titel "Töte ihn“, um seine Botschaft zu verstärken. 1942 hatte Simonow mit diesem Gedicht die russischen Menschen zum Töten von Wehrmachtssoldaten aufgerufen. "Also töte zumindest einen! Also töte ihn so bald wie möglich! Wie oft du ihn auch siehst, töte ihn so oft!“, lauteten die Zeilen, die Putin-Vertraute dem Gedicht entnahmen.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sprach von einem „hybriden Krieg“ gegen Russland, der „in vollem Gange“ sei. „Die moderne deutsche Führung beruft sich auf die Erfahrungen des Dritten Reiches! Ja, sie sind schon verrückt geworden!“, schrieb sie ebenfalls auf Telegram. Anlass für diese Aussage: In dem vermeintlichen Gespräch soll Luftwaffenchef Gerhartz gesagt haben, die aktuelle deutsche Luftwaffe setze „viel modernere Technik als unsere gute alte Luftwaffe“ ein.
Simonjan hat gemeinsam mit dem als „Stimme Putins“ bekannten Moderator Wladimir Solowjow ständig Auftritte im russischen Staatsfernsehen. Dort kommt es immer wieder zu kruden Aussagen und der Aufstellung falscher Thesen sowie Verschwörungstheorien, die dazu gedacht sind, die Propagandafront des russischen Krieges in der Ukraine zu unterstützen.