Die grausige Entdeckung war Mitte Mai 2023 erfolgt, als eine Freundin der Familie vergeblich versuchte, Rukiye Ö. in deren Wohnung in Herten (Kreis Recklinghausen) zu erreichen.
Der Staatsanwalt ist überzeugt, dass der Angeklagte seine Familie mit bloßen Händen, eine nach der anderen, erstickt hat. Obwohl das Paar seit 2019 geschieden war, hoffte der gelernte Elektriker, dass seine Familie doch bei ihm bleibt. Doch als Rukiye ihm mitteilte, dass sie am nächsten Tag mit den Kindern zurück in die Türkei fliegen würde, soll er außer Kontrolle geraten sein. Nachdem die beiden noch intim waren, erstickte er Rukiye, dann die Töchter Peri und Masal. Nach Informationen der lokalen Medien hatte die türkische Familie nur kurz vor der Tat gemeinsam in Herten gelebt. Nachbarn berichteten, dass die Mutter und ihre Kinder einige Tage vor der Tat angereist seien und die zu einer Monteurwohnung umgebauten Räume bezogen hätten. Ugur S. hatte zuvor eine Zeit lang in der Flüchtlingsunterkunft in Marl gelebt. Die Familie stammt aus der Provinz Kahramanmaras in Südanatolien, nahe der syrischen Grenze. Anfang Februar bebte dort die Erde, und mehr als 50.000 Menschen verloren ihr Leben. Auch sie sollen alles verloren haben.