Obwohl noch genau ein Jahr bis zur Wahl ums Weiße Haus verbleibt (5. November 2024), bleibt Biden Zeit für eine Aufholjagd. Dennoch plädiert ein bedeutender Politik-Stratege für einen "fliegenden Wechsel". Biden sollte darüber nachdenken, ob das Festhalten an seiner Kandidatur, die durch ständige Debatten über sein Alter überschattet wird, "wirklich weise" ist, sagte David Axelrod. Axelrod ist kein Unbekannter: Er gilt als Chefarchitekt des historischen Sieges des ersten schwarzen US-Präsidenten Barack Obama (62) und fungierte im Oval Office als Top-Berater. Diese scharfe Kritik des Obama-Veterans löste schrille Spekulationen aus. Sogar der republikanische Senator Ted Cruz (52) streute das Gerücht, Axelrod bereite den Boden für die Kandidatur von Ex-First-Lady Michelle Obama (59) vor. Michelle Obama hätte die besten Chancen. Sie könnte als Quereinsteigerin im Wahlkampf das Weiße Haus retten, so die Hoffnung mancher Demokraten. Dass Barack Obama selbst seinem präsidialen Parteikollegen zuletzt wegen des Nahost-Krieges in den Rücken fiel, heizte das parteiinterne Messerwetzen an. Anders als Biden wollte sich Obama nicht voll hinter Israel stellen.
Michelle Obama wurde bereits im Frühjahr vom Polit-Portal "The Hill" als die Demokratin bezeichnet, die 2024 die besten Chancen hat. Laut Meinungsforschern könnte sie die parteiinternen Vorwahlen mit 48 zu 36 Prozent gegen Biden gewinnen. Umfragewerte für ein direktes Duell mit Trump wurden noch nicht erstellt, aber es wird spekuliert, dass sie chancenreich ist. Das große Aber: Michelle Obama beteuert praktisch gebetsmühlenartig, dass sie keine Ambitionen für eine eigene politische Karriere und eine Rückkehr ins Weiße Haus hat.
Damit bleibt der immer öfter greise wirkende Biden derzeit die einzige Hoffnung der amerikanischen Liberalen, das Weiße Haus halten zu können.