In Bezug auf die Justizreform und die Mediengesetzgebung lobte Baerbock die Fortschritte in Kiew. Allerdings gebe es noch Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung des Anti-Oligarchen-Gesetzes und im Kampf gegen Korruption. Zudem müsse die EU selbst daran arbeiten, dass sie bei wichtigen Entscheidungen angemessen vertreten sei. Angesichts der anhaltenden russischen Angriffe auf die Infrastruktur und die Energieversorgung erklärte Baerbock, dass das Energienetz mit der Ukraine enger verknüpft werden solle. Familien sollten nicht um ihre Versorgung fürchten müssen, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin Umspannwerke ins Visier nehme. Deutschland werde die Ukraine weiterhin in ihrer Verteidigung gegen Russlands Aggression unterstützen – wirtschaftlich, militärisch und humanitär.
Baerbock kritisierte auch die Entführung ukrainischer Kinder durch russische Stellen. Diese würden aus Kindereinrichtungen, Waisenhäusern und Schulen verschleppt, um sie in russische Umerziehungslager zu deportieren oder zur Adoption freizugeben. Berichte über die extreme Gehirnwäsche, die den Kindern jede Verbindung zu ihren Familien und ihrer Heimat zerstöre, seien herzzerreißend. Deutschland unterstütze Organisationen und Behörden, die den traumatisierten Kindern ein sicheres und geborgenes Zuhause bieten könnten. Diese Verbrechen müssten aufgearbeitet werden. Baerbock forderte Putin auf, die Kinder nach Hause zurückzulassen. Dieses Thema soll auch während der UN-Vollversammlung eine wichtige Rolle spielen.