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Spektakulärer Fund bei Razzia in Oligarchen-Villa am Tegernsee - diese Schätze galten als verschollen

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Spektakulärer Fund bei Razzia in Oligarchen-Villa am Tegernsee - diese Schätze galten als verschollen
26.09.2023 23:33 von JuliaSymbolbild imago

Mit Sturmhauben und Schusswesten ausgerüstet hatten zahlreiche Polizisten das Anwesen im bayerischen Rottach-Egern am vergangenen Mittwoch durchsucht. Dazu war die gesamte Fischerstraße hermetisch abgeriegelt worden. Die Polizei hatte die seit Ende Februar unbewohnte Villa durchsucht, die der russische Oligarch Alischer Usmanow im Jahr 2011 gekauft hatte. Die Zahlung für die 7,2 Millionen teure Immobilie war über ein Steuerparadies abgewickelt worden. Zudem hatte der russische Milliardär viele Millionen Euro in den Um- und Ausbau der ehemaligen SS-Villa investiert. Bei der Durchsuchung sollen die Beamten auf millionenschwere Schmuckstücke gestoßen sein. Zur Zeit sollen die Behörden die Echtheit dieser Schmuckstücke prüfen. Unter anderem seien dort 6 wertvolle Fabergé-Eier gefunden worden sein, die im 19. Jahrhundert vom russischen Goldschmied Peter Carl Fabergé angefertigt wurden. Diese Ostereier sind goldverziert und teilweise mit Diamanten besetzt. Offenbar handelt es sich bei den in der Usmanow-Villa gefundenen Eiern um verschollene Kunststücke. Ziel der Razzia sei es jedoch gewesen, Beweise für den Verdacht auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu finden. In den letzten Monaten hatte das BKA fast 100 Verdachtsmeldungen von Banken erhalten, die offenbar Usmanow betreffen.

Deutsche Polizei geht gegen Oligarchen vor

Wie deutsche Medien berichten, sei dieses Vorgehen gegen den russischen Oligarchen einmalig in der deutschen Kriminalgeschichte. Denn erstmals geht die deutsche Polizei damit strafrechtlich gegen einen Oligarchen vor, der aus politischen Gründen sanktioniert wurde. Deshalb handelt es sich offenbar um einen Glücksfall für die deutsche Justiz. Dadurch könnte es möglich werden, über den Umweg der Steuergesetze an das Vermögen des Oligarchen heranzukommen. Unterdessen weist Usmanows Sprecher Grigory Lev Jachenko alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft München zurück. Nach seinen Angaben habe Usmanow seine Steuern für den fraglichen Zeitraum im Jahr 2014 dort bezahlt, wo seine Hauptinvestitionen getätigt werden. Nämlich in Russland. Zudem deutet der Sprecher an, dass sich die in Deutschland durchsuchte Villa nicht mehr im Besitz von Usmanow befindet, sondern nun Teil von Familienstiftungen sei, bei den Usmanow kein Begünstigter mehr ist. Man werde sich mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Anschuldigungen zur Wehr setzen. Man darf gespannt sein, wie die Ermittlungen in diesem Fall weitergehen werden.

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