Auch Omikron selbst könnte im weiteren Verlauf laut Drosten doch noch eine "höher krankmachende Wirkung" entfalten. Aus diesem Grund sei es auch gefährlich sich trotz der aktuellen Lage gegen eine Impfung zu entscheiden. Viele Menschen unterliegen dem Trugschluss zu glauben, dass Omikron grundsätzlich mildere Verläufe hervorrufe und dass man sich mit dieser Variante nun gefahrlos infizieren könne. Doch die Aussage eine Infektion würde auf jeden Fall immun machen sei falsch. Denn vor allem in Ländern mit älterer Bevölkerung wie Deutschland sei eine Durchseuchung mit Risiken verbunden, verdeutlicht Drosten. Und wie lange eine natürliche Immunisierung schützt und ob sie auch bei Folge-Varianten wirksam ist, sei laut der Virologin Sandra Ciesek ebenfalls ungewiss. Vor allem sieht Drosten auch die Gefahr, dass die Delta-Variante in Ländern mit niedriger Immunitätsrate ein Comeback geben könnte. "Und wenn Omikron jetzt dort nicht das Delta-Virus verdrängt, das muss es nicht zwangsläufig, dann könnte im nächsten Winter auch das Delta-Virus wieder zurückkommen", malt Christian Drosten ein ebenfalls mögliches Szenario aus. Um dies zu verhindern, gibt es laut Drosten nur eine Chance. Nämlich dass die Menschen sich impfen lassen. Erst wenn die Impflücke bei den älteren Menschen geschlossen werden kann, sieht Drosten ein mögliches Ende der Pandemie. "Wenn wir das hinbekämen, könnte ich mit Überzeugung sagen: Im nächsten Winter ist die Pandemie vorbei." Ohne Impfung könnte die Pandemie aber auch noch mehrere Jahre weitergehen.

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