Da dürften sich einige Autofahrer ganz verwundert die Augen gerieben haben. Denn in München beispielsweise konnte man noch in der Silversternacht Tankstellen finden, die den Liter Super-Benzin E10 zum Preis von 1,19 Euro pro Liter verkauft haben. An Neujahr kostete der Liter des gleichen Benzins im schlechtesten Fall bis zu 1,39 Euro. Einen ähnlichen Preisanstieg konnte man auch beim Diesel beobachten. Dort stieg der Preis über Nacht von 1,09 Euro auf 1,26 Euro an. Doch wieso sind die Preise über Nacht quasi so stark angestiegen? Einer der Gründe ist die Rückkehr der Mehrwertsteuer auf den alten Satz von 19 %. Dazu kommt nun außerdem eine Verteuerung durch die neue CO₂-Bepreisung, die in diesem Jahr bei den Treibstoffe ganz besonders happig zuschlägt. Diese Aufschäge machen rund zehn bis elf Cent pro Liter aus. Dies geht aus den Berechnungen des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) und des ADAC hervor. Allerdings würde im freien Wettbewerb entschieden, wie viel dieser Erhöhung beim Endkunden ankommt. Denn in Regionen, wo es nur wenige Tankstellen gibt oder an Autobahnen kann sich der Preis deutlich mehr verteuern. Früh am Morgen und an den Feiertagen schlagen viele Tankstellen auch noch mal 1-2 Cent extra auf den Preis auf. Aus diesem Grund sind Verteuerungen um 20 Cent pro Liter keine Seltenheit.

Weitere Anstieg unvermeidbar - Benzinpreis steigt in Jahresschritten

Allerdings ist der jetzige Preisanstieg erst der Anfang. Denn wegen des Klimaschutzprogramms von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) werden zukünftig in Deutschland die Zertifikatspreise für eine Tonne Kohlendioxid weiter ansteigen. Dieser Preisanstieg beträgt im Jahr 2021 25 Euro und soll 2026 dann einen Preiskorridor von 55 bis 65 Euro erreichen. Pro Zertifikat bekommen die Mineralölkonzerne die Erlaubnis zur Emission von einer Tonne Kohlendioxid . Diese Mehrkosten werden von den Konzernen dann jedoch an die Tankstellen und von dort an die Verbraucher weitergeleitet. Für das Jahr 2021 bedeutet dies die Erhöhung von sieben Cent pro Liter Benzin und acht Cent pro Liter Diesel. Auch in den kommenden Jahren sind also Preiserhöhungen in gleichem Umfang zu erwarten. Als Ausgleich bekommen Pendler nun eine höhere Pauschale für die Abrechung. Bei Fahrten von 21 Kilometern bis zum Arbeitsplatz können die Pendler 30 Cent pro Kilometer abrechnen. Bis 2024 soll der Betrag auf bis zu 38 Cent pro Kilometer ansteigen. Diese Erhöhung soll für einen Übergangszeitraum bis Ende des Jahres 2026 gelten. Dadurch lassen sich pro Jahr bei einem Arbeitsweg von 35 Kilometer rund 165 Euro zusätzlich als Kostenpauschale abrechnen.

.