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Steigende Infektionszahlen werden gefährlich - In drei Wochen droht wegen Corona ein Kollaps der Krankenhäuser

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Steigende Infektionszahlen werden gefährlich - In drei Wochen droht wegen Corona ein Kollaps der Krankenhäuser
08.11.2021 00:34 von TimSymbolbild imago

Die Aussage Zwißlers basierrt auf der Berechnung von führenden Epidemiologen, die damit rechnen, dass sich die Infektionszahlen alle 10 Tage verdoppeln. "Das heißt, in zehn Tagen haben wir 4.500 Patienten auf der Intensivstation, und in weiteren zehn Tagen haben wir 9.000", warnt Zwißler. Zuletzt waren die tägliche Zahlen bei der Belegung mit Intensivpatienten zwar leicht zurückgegangen, doch es gibt keinerlei Garantie, dass dieser Trend sich auch in den nächsten Tagen fortsetzen wird. Trotz diesem Lichtblick ist eines jetzt bereits klar: "Die jetzige Krise wird unser Gesundheitssystem extrem fordern und an den Rand der Belastbarkeit führen", ist sich Zwißler sicher, der bemängelt, dass der aktuelle Lockdown aus medizinischer Sicht viel zu spät beschlossen worden sei. Zwißler ist der Meinung, dass man diese Maßnahme bereits viel früher hätte treffen müssen. Ein Standpunkt den auch Onnen Mörer, Leiter der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Göttingen, vertritt: "Wir stellen uns auf einen raschen Anstieg der Fallzahl in unserer Region ein. Wir müssen im Moment damit rechnen, dass wir Ende nächster Woche in eine Phase kommen, in der die Krankenhäuser ihr normales Operationsprogramm nicht mehr machen können."

Ärzte fordern flexibleren Einsatz von Pflegern

Bei dem Interview mit der "FAS" forderten viele Mediziner auch die Situation rund um die Pflegekräfte auf Intensivstationen flexibler handhaben zu dürfen. In den Krankenhäuser bestimmen die Patientenzahlen die Anzahl der Pflegekräfte. Die Vorgaben sind auf den Intensivstationen besonders streng, weil die Patienten dort praktisch rund um die Uhr gepflegt werden müssen. Doch wenn die Krankenhäuser gegen die geltenden Vorgaben verstoßen, dann bringt dies finanzielle Einbußen mit sich. Deshalb fordern die Ärzte nun die Pflegepersonaluntergrenze noch einmal auszusetzen. Zwar erklärte das Bundesgesundheitsministerium durch einen Sprecher bei der FAS, dass die Krankenhäuser bereits jetzt flexibel seien. Sie dürften mit der jetzigen Verordnung weniger Pflegekräfte für mehr Patienten einsetzen, "bei starken Erhöhungen der Patientenzahlen, wie beispielsweise bei Epidemien". Die Ärzte sehen dies jedoch als unzureichend. Bleibt zu hoffen, dass sich für dieses Problem eine Lösung finden lässt.

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