Der "Spigel“ deutete in dem Bericht auch an, dass die Politik sich auch bei der Öffnung der Schulen stark von Drostens Meining beeinflussen gelassen hat. Angeblich gab es Vorbehalte gegen einen Plan der Kultusminister, die die Schulen ab dem 29. April wieder öffnen wollten. Vor dieser Konferenz hatte Drosten eine neue Blitzstudie fertiggestellt. In dieser Studie, die er am 29. April veröffentlichte, warnte Drosten "vor einer unbegrenzten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten“. Seine Studie sollte beweisen, dass ein Kind „offenbar genauso infektiös wie ein Erwachsener“ sei. Doch wie fundiert war diese Studie des Virologen? Der Wir schreib: "Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass auch Kinder mit geringen Symptomen eine hohe Viruslast haben.“ ABER: "Dass die Viruslast allerdings aussagt, wie ansteckend eine Person ist, ist nicht bewiesen und wissenschaftlich umstritten.“ Durch den Einfluss dieser Studie sollen die Schulen noch eine Weile länger geschlossen geblieben sein.

Kritik an Drostens Studie

Ende Mai hatte die "Bild"-Zeitung dann genau diese Studie von Drosten kritisiert. Ein Mitglied aus Drosten Forschungsteam hatte die Kritik der "Bild"-Zeitung als fair und angemessen bezeichnet. Andere Wissenschaftler hatten Drosten vorgeworfen "sehr schwache statistische Methoden“ verwendet und aus diesem Grund "ungerechtfertigte Schlussfolgerungen“ gezogen zu haben. Der renommierte britische Statistik-Professor Sir David Wirhalter (66) hatte gefordert: "Wir empfehlen, den Fehler einzugestehen und die Studie zurückzuziehen.“ Am 2. Juni präsentierte Drosten eine überarbeitete Studie in der er die Öffnung von Schulen und Kindergärten empfahl und die Empfehlung abgab die Öffnungen „durch vorbeugendes diagnostisches Testen“ zu überwachen.

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