Sabine Pistorius (1961–2015) starb am 27. August 2015, ein Jahr nachdem bei ihr die Krankheit diagnostiziert wurde. In einer ZDF-Dokumentation beschrieb Pistorius, wie er mit dem Wissen umgehen musste, dass die Mutter seiner beiden Töchter unheilbar krank war: "Das war belastend. Aber gleichzeitig war klar: Ich musste funktionieren.“ Nach Sabines Tod widmete sich Pistorius seiner politischen Karriere und Familie. Im Jahr 2016 begann er eine Beziehung mit Doris Schröder-Köpf (61), der Ex-Frau von Altkanzler Gerhard Schröder (80). Die Beziehung endete 2022. Seit Dezember 2023 ist Pistorius mit der Politikwissenschaftlerin Julia Schwanholz (43) verheiratet.
Pistorius stellt klar: "Ich setze Prioritäten“
Bereits am Montagabend sprach Pistorius bei einer Veranstaltung der Mediengruppe Bayern in Passau über seine Entscheidung. Dabei erklärte er: "Ich bin 64 Jahre alt, ich habe vor 10 Jahren meine erste Frau an Krebs verloren und bin jetzt neu verheiratet. In diesem Alter möchte ich mir die Freiheit nehmen, auch andere Prioritäten zu setzen.“ Laut Teilnehmern der SPD-Sitzung betonte Pistorius, dass er nach der belastenden Zeit als Innenminister und Witwer nun bewusst das Leben mit seiner neuen Familie in den Vordergrund stellen wolle.
Seine Entscheidung stieß in der Partei auf gemischte Reaktionen. In den letzten Tagen wurde innerhalb der SPD intensiv diskutiert, ob Pistorius als beliebter Minister den amtierenden Kanzler Olaf Scholz (66) als Spitzenkandidaten ersetzen könnte. Nicht alle Parteikollegen akzeptieren die familiären Gründe uneingeschränkt. Fest steht: Mit Boris Pistorius verliert die SPD eine mögliche Alternative für die Kanzlerkandidatur. Dennoch bleibt er als Verteidigungsminister ein zentraler Akteur in der Politik.