Die Umsetzung von Sanktionen gegen China gestaltet sich kompliziert, da viele EU-Staaten wirtschaftlich stark von Peking abhängig sind. Besonders Deutschland, das sich gegen Strafzölle auf chinesische Elektroautos in der EU ausgesprochen hatte, agiert vorsichtig. Dennoch wurden die Zölle aufgrund der Zustimmung anderer Mitgliedstaaten eingeführt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mahnt seit Langem zu einer Reduzierung der Abhängigkeit von China, dem sogenannten "De-Risking“. Ziel ist es, Lieferketten zu diversifizieren und den Einfluss übermächtiger Handelspartner zu begrenzen. Diese Strategie hat jedoch bisher wenig konkrete Fortschritte gezeigt.
Mit Blick auf Trumps mögliche Rückkehr ins Amt möchte die EU offenbar ein geopolitisches Bündnis schmieden: Gemeinsam gegen die Achse aus China, Russland, Iran und Nordkorea. Im Gegenzug erhofft sich Brüssel Unterstützung der USA bei der Ukraine-Hilfe und Schutz vor weiteren Strafzöllen. Während sich die Spannungen zwischen der EU und Peking weiter zuspitzen, könnte der transatlantische Partner eine Schlüsselrolle spielen. Fazit: Europa will sich nicht länger von China und Russland unter Druck setzen lassen – doch die wirtschaftlichen Verflechtungen machen Sanktionen zu einem Drahtseilakt.