SPD-Chefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich bekräftigen, dass Scholz der richtige Kandidat sei. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte im Podcast "RONZHEIMER“, Scholz sei "optimal geeignet“ für die Kandidatur. Dennoch zeigen Umfragen ein anderes Bild. Eine aktuelle INSA-Umfrage für die „BILD am Sonntag“ zeigt, dass 45 Prozent der Befragten Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten bevorzugen, während nur 35 Prozent Scholz unterstützen. Besonders unter SPD-Anhängern ist der Rückhalt für Pistorius stark: 59 Prozent sprechen sich für ihn aus, lediglich 28 Prozent für Scholz. Die Zufriedenheit mit Scholz’ Arbeit ist laut der Umfrage gering: Nur 20 Prozent sind mit seiner Leistung zufrieden, während 72 Prozent unzufrieden sind. Im Gegensatz dazu kommt Pistorius auf eine Zufriedenheitsrate von 45 Prozent bei nur 34 Prozent Kritik. In einem hypothetischen Kanzler-Duell gegen Friedrich Merz und Robert Habeck würde Pistorius besser abschneiden als Scholz.
Trotz der Debatten und Umfrageergebnisse hält die SPD-Zentrale an Olaf Scholz als Kanzlerkandidat fest. Laut internen Informationen soll Scholz selbst geprüft haben, ob er weiterhin der Richtige für die Aufgabe sei, und sei zu einem klaren "Ja“ gekommen. Die Partei plant daher weiterhin mit dem amtierenden Kanzler als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl.