Laut BILD erinnerte Martin daran, dass der erste Stein zur Überwindung der Berliner Mauer bereits in Danzig mit der Bewegung auf der Lenin-Werft gelegt wurde. Er sprach auch über die Haltung führender deutscher Politiker, die in den 1980ern eine gute Beziehung zu Moskau pflegten, anstatt die ostmitteleuropäischen Freiheitsbewegungen zu unterstützen. So habe Egon Bahr von der SPD 1982 Solidarnosc als "Gefahr für den Weltfrieden“ bezeichnet, sagte Martin. Dann zog er eine Verbindung zu aktuellen Themen und erwähnte, dass Steinmeier als Außenminister 2016 ein NATO-Manöver zum Schutz osteuropäischer Demokratien als "Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ bezeichnet hatte. Martin kritisierte auch die deutsche Unterstützung des Nord-Stream-Projekts, das aus seiner Sicht Putins Aggressionen nur ermutigte. Dabei, so Martin, hätten wirtschaftliche Interessen Vorrang vor der Ukraine erhalten.
Heftiger Austausch mit dem Bundespräsidenten Martin berichtete, dass Steinmeier nach seiner Rede wütend auf ihn zuging und ihm vorwarf, ihn diffamiert zu haben. Das Bundespräsidialamt hingegen gibt an, dass der Bundespräsident lediglich eine "kontroverse, aber sachliche Diskussion“ mit Martin geführt habe.