Die Implikationen für Deutschland sind dabei alles andere als trivial. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beziffert das Risiko für Deutschland auf einen Verlust des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von über 127 Milliarden Euro über eine vierjährige Amtszeit Trumps. Sollte es tatsächlich zu einem Handelskrieg kommen, bei dem beide Seiten die Zölle auf 20 Prozent erhöhen, könnten die Einbußen für Deutschland noch dramatischer ausfallen – mit einem potenziellen Verlust von 180 Milliarden Euro und einem um 1,5 Prozent niedrigeren BIP am Ende von Trumps Amtszeit.
Julian Müller-Kaler, US-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), hebt hervor: „Die deutsche Wirtschaft lebt vom Export und ist somit großer Leidtragender eines zunehmenden Protektionismus in Amerika, eines sich intensivierenden Handelskrieges und einer Entkoppelung der größten Volkswirtschaften der Welt.“
Die bevorstehende Wahl in den USA hält also nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Spannung bereit. Mit einem Trump-Sieg wäre Deutschland gezwungen, auf eine neue ökonomische Realität zu reagieren – eine Realität, die durch protektionistische Maßnahmen und potenzielle Handelskonflikte geprägt sein könnte.