Der nun festgenommene Staatsanwalt wurde bereits 2022 verdächtigt, der international agierenden Bande Informationen zugespielt zu haben. Recherchen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ zufolge fand im Oktober 2022 eine Hausdurchsuchung bei ihm statt. Trotz dieser Verdachtsmomente blieb er in seinem Amt und soll in mindestens zwei Verfahren nach dem Rekord-Kokainfund als sachbearbeitender Staatsanwalt fungiert haben. NDR und "Süddeutsche Zeitung“ berichteten, dass sowohl Kollegen in der Justiz als auch mindestens ein hochrangiger Beamter im niedersächsischen Justizministerium über die Vorwürfe informiert waren. Eine Sprecherin des Justizministeriums in Hannover wollte sich dazu am Freitagabend jedoch nicht äußern. "Wir nehmen die schwerwiegenden Vorwürfe gegen einen Bediensteten der Staatsanwaltschaft Hannover sehr ernst“, betonte sie. "Im Interesse der fast 16.000 Beschäftigten, die in der niedersächsischen Justiz täglich mit vollem Einsatz für unseren Rechtsstaat arbeiten, ist es von größter Bedeutung, den Sachverhalt zügig und lückenlos aufzuklären. Dies obliegt der Staatsanwaltschaft Hannover, die gegen den beschuldigten Staatsanwalt bereits einen Haftbefehl erwirkt hat.“