Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte in der Vergangenheit, dass die Türkei auf allen wichtigen internationalen Plattformen vertreten sein wolle – auch bei BRICS. Laut der Türkei-Expertin Jewgenija Gaber von der Denkfabrik Atlantic Council liegen die Beweggründe Ankaras vor allem im wirtschaftlichen Bereich. Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Türkei, insbesondere der Inflation und dem Wertverlust der Lira, erhoffe man sich durch die BRICS-Mitgliedschaft Zugang zu neuen Märkten und Investitionen. Politisch wäre ein BRICS-Beitritt für die Türkei jedoch kompliziert, insbesondere angesichts des Ukraine-Kriegs. Obwohl Russland offen für eine Aufnahme war, steht die Türkei auf Seiten der Ukraine und unterstützt deren territoriale Integrität, was Erdogans Forderung nach der Rückgabe der Krim an Kiew verdeutlicht. Ein BRICS-Beitritt hätte Ankara in einen schwierigen Balanceakt zwischen seinen NATO-Verbündeten und Russland gebracht.
Es knirscht zwischen den einzelnen BRICS-Staaten
Das BRICS-Bündnis selbst zeigt sich indes weniger geschlossen, als Putin es gerne hätte. Bei dem jüngsten Treffen in Kasan wurden lediglich allgemeine Erklärungen formuliert, und es bestehen auch interne Konflikte, etwa zwischen Russland und China in wirtschaftlichen Fragen.
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