Ärzte schlagen Alarm! Millionen Menschen könnten in den kommenden Jahren sterben - aus diesem Grund

Seite 2 von 2

Ärzte schlagen Alarm! Millionen Menschen könnten in den kommenden Jahren sterben - aus diesem Grund

Gesundheit (2 / 1) 20.10.2024 19:15 von Günter Symbolbild imago


Warum gibt es so wenige neue Antibiotika?

Seit 2017 wurden nur zwölf neue Antibiotika zugelassen. Der Entwicklungsprozess ist lang und teuer, wie Prof. Yvonne Mast erklärt: „Nur eine von 5000 Substanzen erreicht den Markt. Die Entwicklung dauert 8 bis 15 Jahre und kostet zwischen 100 Millionen und 2 Milliarden Euro. Da der Gewinn bei Antibiotika geringer ist als bei anderen Medikamenten, zieht sich die Industrie aus der Forschung zurück.“ Prof. Mast fordert mehr Forschungsförderung und schnellere Entscheidungen. "Die Technologie ist da, aber es fehlen die Mittel“, betont sie. Auch Prof. Brunkhorst sieht Handlungsbedarf: "Die Antibiotika-Produktion muss zurück nach Deutschland und Europa verlagert werden. Derzeit sind wir vollständig auf Importe aus Indien und China angewiesen.“

Wie reagiert die Politik?

Das Bundesministerium für Gesundheit kommentiert die Warnungen nicht direkt, verweist aber auf das "Lieferengpassbekämpfungsgesetz“ zur Verbesserung der Medikamentenversorgung. Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU, fordert eine stärkere Unterstützung der Forschungskosten für Pharmaunternehmen. Antibiotika-Entwicklung dürfe für Hersteller kein Verlustgeschäft sein.

Es gibt dennoch Lichtblicke: Forschungsgruppen, wie am DSMZ in Braunschweig, arbeiten an neuen Antibiotika. Erst kürzlich wurden dort mehr als 30 neue Streptomyceten-Stämme entdeckt, die vielversprechende Antibiotika produzieren könnten.