Attacken bis tief in russisches Territorium - Geheime Ukrainische Drohnen-Einheit lehrt Putin das Fürchten

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Attacken bis tief in russisches Territorium - Geheime Ukrainische Drohnen-Einheit lehrt Putin das Fürchten

News (2 / 1) 17.10.2024 18:56 von Günter Symbolbild imago


Serge und Vector – so lauten ihre Codenamen – leiteten einen Teil der mehr als 7.000 Angriffe auf Russland. Ihre Einheit operiert aus einem geheimen Untergrundbunker, dessen Standort streng geheim bleibt. Dort planen sie die Details der Einsätze: Wie viele Drohnen eingesetzt werden, zu welcher Uhrzeit die Mission stattfindet und welche elektronischen Kriegsführungssysteme die Russen um das Ziel herum zur Verfügung haben. In einer zweiten Einrichtung erfolgt die eigentliche Ausführung: Von dort aus wird der Angriff koordiniert. Serge und Vector treffen sich mit weiteren maskierten Männern, geben Anweisungen und klären die zuvor besprochenen Punkte. „Die Planung macht vielleicht 60 Prozent des Erfolgs aus, alles hängt von der Planung ab“, erklärt Vector gegenüber CNN. Die Planungsdetails werden auf einem kleinen USB-Stick gespeichert. Doch so einfach, wie es scheint, ist es nicht. Die größte Herausforderung besteht darin, die russische Luftabwehr zu überwinden. „Wir sind erfolgreich, wir finden die Schwachstellen“, motiviert Vector seine Truppe. Zur Motivation wird erneut die Planung betont: Jede Drohne, die auf russisches Territorium zielt, wird mit über 1.000 Wegpunkten programmiert, um den russischen Luftabwehrsystemen auszuweichen.

Ukraine überlistet russische Luftabwehr

Das ist nicht die einzige Strategie: Die Einheit versucht zudem, die russische Abwehr zu überfordern und auszutricksen. Die Drohne, die den Sprengstoff trägt, wird von kleineren Drohnen umgeben. Oft erfolgt der eigentliche Angriff mit der sogenannten Liutyi-Drohne, die größtenteils in der Ukraine produziert wird. Kleinere Drohnen, die Rubaka genannt werden, lenken die Aufmerksamkeit der russischen Luftabwehr auf sich. Das Ziel ist klar: Statt der Liutyi sollen die Rubaka-Drohnen abgeschossen werden, wodurch der Liutyi die nötige Zeit und Gelegenheit bleibt, um zuzuschlagen. "Sie sind sehr einfach, wir können sie mit oder ohne Nutzlast einsetzen“, erklärt Vector. Auf den Drohnen sind Streifen aus Metallfolie angebracht, um die russische Luftabwehr abzulenken. "Wir versuchen, sie in verschiedenen Kombinationen und von unterschiedlichen Orten aus zu starten“, fügt er hinzu. Die russische Armee setzt Hubschrauber ein und feuert Raketen ab, um die Drohnen zu zerstören. Auch ihre elektronischen Kriegsführungssysteme kommen dabei zum Einsatz.

Ukraine greift russisches Territorium an: USA erlauben nur Angriffe in Grenzregion

Die Ukraine überprüft den Erfolg eines Angriffs auf drei verschiedene Arten: durch HUMINT, also menschliche Aufklärung vor Ort, durch Nachrichten in russischen Telegram-Kanälen, wo auch viele russische Kriegsreporter aktiv sind, und durch Analysen von Satellitenbildern. Nur wenn alle drei Quellen einen Erfolg für die Ukraine bestätigen, wird die Attacke als gelungen angesehen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Um die Erfolgsquote zu steigern und von 50 Prozent auf 95 Prozent zu erhöhen, benötigt die Ukraine die Genehmigung der USA sowie die erforderlichen stärkeren Waffen für zusätzliche Angriffe auf russisches Territorium, so die Einheit gegenüber CNN. Bisher erlaubt die Regierung von US-Präsident Joe Biden offiziell nur Angriffe in den russischen Grenzregionen. Die Ukraine fordert jedoch die Aufhebung jeglicher Einschränkungen.