Das norwegische Parlament bewilligt der Königsfamilie jährlich fast 30 Millionen Euro. Im Gegenzug erwarten die Bürger von den Royals ein vorbildliches Verhalten, das durch Öffentlichkeit, Bescheidenheit und Nahbarkeit gekennzeichnet ist. Doch Historiker Trond Noren Isaksen erklärt, dass die Königsfamilie aktuell nur wenig sichtbar ist, da mehrere Mitglieder alt oder krank sind. Die negativen Schlagzeilen dominieren und die gute Arbeit, die das Königshaus auch leistet, gerät in den Hintergrund.
Für die Sozialistische Linkspartei geht es bei der Abschaffung der Monarchie nicht um die einzelnen Personen, sondern um grundsätzliche Werte. Andreas Sjalb Unneland erklärt: "Wir wollen Macht und Reichtum in der Gesellschaft ausgleichen und sind der Meinung, dass die höchsten Positionen in Norwegen unsere demokratischen Werte widerspiegeln sollten.“ Zuletzt durften die Norweger im Jahr 1905 direkt über die Monarchie abstimmen. Jacobsen betont, dass alle vier Jahre über den Vorschlag zur Abschaffung der Monarchie im Parlament abgestimmt wird, und die Wähler die Möglichkeit haben, Parteien zu wählen, die dies unterstützen. "Das ist aus meiner Sicht demokratisch ausreichend,“ so Jacobsen.
Über den aktuellen Antrag wird jedoch erst 2025 abgestimmt. Bis dahin wird die Königsfamilie noch mindestens ein weiteres Weihnachtsfest im Schloss feiern – und vermutlich noch viele mehr. Denn eine Zweidrittelmehrheit für die Abschaffung der Monarchie ist trotz der Kritik nicht in Sicht.