Tatsächlich hatte Söder eine Zeit lang mit der Idee einer schwarz-grünen Koalition geliebäugelt und sich zeitweise als "Baum-Umarmer“ präsentiert. Doch er änderte schließlich seine Meinung und kritisierte die Grünen fortwährend, indem er wiederholt gegen eine Zusammenarbeit von Union und Baerbocks Partei wetterte: "Die Politik der Grünen ist nicht gut für Deutschland.“ Diese Sätze könnten auch auf den Bund zutreffen, wo CDU-Chef Friedrich Merz (68) zunächst signalisierte, dass er mit "diesen“ Grünen keine Zusammenarbeit wolle, um sich später möglicherweise ein Hintertürchen für Sondierungsgespräche nach der Bundestagswahl im September 2025 offen zu lassen.
Baerbock stellte jedoch klar, dass nicht die Grünen Söder nach der letzten Bayern-Wahl (Oktober 2023) abgewiesen haben, sondern dass der Ministerpräsident selbst entschieden hat, mit den "Freien Wählern“ zu koalieren – obwohl rechnerisch auch ein Bündnis mit den Grünen möglich gewesen wäre. Darüber hinaus kritisierte Baerbock Söder dafür, dass er "all diejenigen beleidigt“, die mit den Grünen regieren, dazu zählen in der Union unter anderem NRW-MP Hendrik Wüst (49, CDU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (51).