Im Zentrum des Geschehens stand der Alterspräsident des Landtags, AfD-Mitglied Jürgen Treutler, 73 Jahre alt. Bei seiner ersten Landtagssitzung übernahm er als Sitzungsleiter eine Rolle, die er augenscheinlich parteiisch ausfüllte. Treutler ging soweit, Mikrophone abschalten zu lassen – ein Vorgehen, das erst ein Ende fand, als sich die Landtagsverwaltung weigerte, dieser Aufforderung weiter nachzukommen. Zudem erteilte er Ordnungsrufe, obwohl ihm dieses Recht gar nicht zustand. Längere Reden hielt er, unterbrach die Debatte und trieb dadurch eine Verzögerungstaktik, um eine wesentliche Änderung der Spielregeln bei der Wahl des Landtagspräsidenten zu blockieren. Dieses Vorgehen wurde von Abgeordneten verschiedener Parteien als Verachtung der Demokratie angesehen, während Anhänger der AfD den von anderen Fraktionen geplanten "Taschenspielertrick" als undemokratisch bezeichneten.