Spannend wird es, wenn Verteidigungsminister Boris Pistorius ins Spiel gebracht wird. Er wird von vielen Deutschen offenbar als ein besserer Kanzlerkandidat angesehen. In einem hypothetischen Duell zwischen Pistorius und Merz würden 33 Prozent für Pistorius stimmen, während Merz nur 29 Prozent der Stimmen erhalten würde. Pistorius scheint damit in der Gunst vieler Wählerinnen und Wähler besser dazustehen als Scholz. Auch die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-„Trendbarometer“ bestätigt den schwindenden Rückhalt für Scholz. Demnach sind rund zwei Drittel der Bundesbürger (67 Prozent) der Meinung, dass Scholz auf eine erneute Kanzlerkandidatur verzichten sollte. Nur 21 Prozent der Befragten sind der Meinung, Scholz solle erneut antreten.
Rückhalt für Scholz immer geringer
Besonders in den ostdeutschen Bundesländern fällt Scholz' Rückhalt schwach aus: 62 Prozent der Ostdeutschen sprachen sich gegen eine erneute Kandidatur aus. In Westdeutschland ist die Skepsis gegenüber Scholz noch größer, dort fordern 68 Prozent der Befragten, dass er auf eine erneute Kanzlerkandidatur verzichten solle. Auch unter den SPD-Wählern, die Scholz bei der letzten Bundestagswahl unterstützt haben, ist der Unmut groß: 63 Prozent sind der Meinung, Scholz solle nicht erneut kandidieren. Der Verteidigungsminister Boris Pistorius scheint dagegen als die Hoffnung der SPD zu gelten. Laut der Umfragen ist er aktuell der beliebteste Politiker Deutschlands. Mit einem Zustimmungswert von 52,9 Prozent führt er das Ranking der beliebtesten Politiker an. Damit liegt er vor prominenten Persönlichkeiten wie dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der auf Platz zwei folgt, und dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) auf Platz drei.
Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU und wahrscheinliche Kanzlerkandidat seiner Partei, belegt hingegen nur den fünften Platz. Besonders dramatisch für Olaf Scholz: In diesem Ranking landet der amtierende Kanzler erst auf Platz 15.