In einem bewegenden Abschiedsbrief schrieb der Partner von Philipp W.: "Meine Liebe, mein Schatz, mein Herz. Ich habe dich unendlich geliebt und tue es immer noch. Du hast mein Herz berührt. Auf Wiedersehen, meine Liebe, mein Frosch.“ Der Täter, Ayoub M., war bereits vor Gericht wegen versuchten Totschlags, nachdem er versucht hatte, seine Mutter mit einem Messer zu töten. Aufgrund einer psychischen Störung, die Halluzinationen und Wahnvorstellungen umfasste, konnte er jedoch nicht verurteilt werden, berichten niederländische Medien. Während des Angriffs in Rotterdam soll Ayoub M. mehrmals "Allahu Akbar“ gerufen haben. Auf der Suche nach weiteren Opfern irrte er durch die Fußgängerzone Willemsplein, wo er versuchte, ein Museumscafé zu stürmen, in dem ein Empfang mit rund 60 Gästen stattfand. Mutige Angestellte verteidigten sich mit Stühlen und Tischen, bis Ayoub M. schließlich von einem Sportlehrer überwältigt und von der Polizei verhaftet wurde. Die Behörden gehen von einem islamistischen Hintergrund der Tat aus.
An jenem Abend fuhr Philipp W. nichts ahnend auf seinen Rollerblades seine gewohnte Runde nahe der Erasmusbrücke. Auf seinem LinkedIn-Profil hatte er noch vor kurzem seine Aufregung über die neue berufliche Zukunft geteilt. In der Design-Agentur "Defacto Urbanism“ arbeitete er an einem Forschungsprojekt zu nachhaltigen, naturfreundlichen Lösungen für die Stadtentwicklung. Philipp W. plante bereits, sich selbstständig zu machen. Vor seinem Umzug nach Rotterdam hatte er in Hamburg, Greifswald und Berlin gelebt. Sein ehemaliger Arbeitgeber aus Hamburg beschrieb ihn als engagierten Geografie- und Städtebau-Studenten, der internationale Konferenzen und Exkursionen organisierte. Der mutmaßliche Täter Ayoub M. sollte am Montag in Den Haag einem Richter vorgeführt werden.