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23.09.2024 10:55 imago

Seuche breite sich in Deutschland aus - Erste Region schottet sich ab, ganze Orte abgeriegelt

Gesundheit (2 / 2)

Besonders kritisch ist die Lage auf den Deichen, wo zahlreiche Schafe grasen. Um den ohnehin geschwächten Tieren zusätzlichen Stress zu ersparen, wurden in mehreren Regionen Schutzmaßnahmen ergriffen. So sind beispielsweise in touristischen Gebieten wie auf der beliebten Insel Sylt bereits 15 Kilometer Deichland für Besucher gesperrt worden. Schilder weisen Wanderer und Radfahrer darauf hin, alternative Routen zu nutzen, um die Schafe nicht weiter zu belasten. Die Sperrungen beschränken sich jedoch nicht nur auf Sylt. Auch an der Westküste Schleswig-Holsteins, einschließlich der Inseln Föhr und Amrum, sind inzwischen über 90 Kilometer Deich gesperrt. Doch trotz dieser Maßnahmen gibt es weiterhin Probleme, da viele Menschen die Sperrungen ignorieren und die gesicherten Bereiche betreten, was die Tiere in Panik versetzt. Laut dem Landesbetrieb für Küstenschutz behindert dies den Genesungsprozess der Tiere und erhöht das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus.

Behörden bitten um Beachtung der Sperrungen

Die Behörden rufen daher eindringlich dazu auf, die Regelungen zu beachten. Es gebe ausreichend alternative Wege, die genutzt werden könnten, ohne die Tiere zu stören. Die Blauzungenkrankheit stellt nicht nur eine ernste gesundheitliche Gefahr für die Tiere dar, sondern gefährdet auch den wichtigen Küstenschutz, den die Schafe durch die Beweidung der Deiche leisten. Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, empfiehlt das Bundeslandwirtschaftsministerium zudem eine rasche Impfung der betroffenen Tierbestände.