Von den vier Verschütteten konnten sich drei selbst aus den Schneemassen befreien und in Sicherheit bringen, obwohl die Gefahr weiterer Lawinenabgänge bestand. Die genauen Umstände waren zunächst unklar, weshalb die Bergrettungsteams aus Hüttschlag, Großarl sowie Bergrettungshunde und zwei Rettungshubschrauber (Martin 1 und 6) alarmiert wurden. Auch der Polizeihubschrauber "Libelle“ war im Einsatz. Laut der Bergrettung Hüttschlag wurden zwei der Wanderer teilweise verschüttet, während eine Frau vollständig unter den Schneemassen begraben wurde. Die 56-jährige Frau aus Lichtenau (NRW) erlitt dabei schwere Verletzungen, während ein 21-jähriger Wanderer aus Geldern (NRW) mit leichteren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Insgesamt waren sechs Personen betroffen, von denen drei unverletzt blieben. Aufgrund der anhaltenden Lawinengefahr wurden alle Wanderer und Rettungskräfte per Hubschrauber ins Tal geflogen. Im Laufe der Nacht erlag die 56-Jährige ihren schweren Verletzungen.
Der Wanderweg zum Schödersee liegt laut der Bergrettung in einem gefährdeten Lawinengebiet. "Derzeit sollten solche Wege aufgrund der hohen Lawinengefahr unbedingt gemieden werden“, mahnt Gerhard Kremser, Leiter der Bergrettung im Pongau. Durch den starken Schneefall der letzten Tage herrscht in höheren Lagen der Alpen erhöhte Lawinengefahr. In den Hohen Tauern fielen laut Kremser bereits mehr als 150 Zentimeter Neuschnee, verbreitet liegen oberhalb von 1.500 Metern 50 bis 100 Zentimeter. Da die Schneedecke schlecht mit dem Boden verbunden ist und steigende Temperaturen erwartet werden, könnten weitere Gleitschneelawinen ausgelöst werden. Im Tiroler Eng-Tal im Karwendel wird seit Samstag ein 71-jähriger Wanderer aus Oberfranken vermisst, nachdem er ebenfalls von einer Lawine verschüttet wurde. Bisher konnten ihn die Bergretter wegen der akuten Lawinengefahr nicht bergen, ein erneuter Versuch ist für Donnerstag geplant. Zehn Wanderer, die sich in einer nahegelegenen Berghütte befanden, wurden per Helikopter evakuiert. Ein weiterer Rettungseinsatz per Lastenaufzug brachte zusätzliche Gäste sicher ins Tal.