Wiegert hat mithilfe von Modellsimulationen untersucht, wie groß ein Asteroid sein müsste, um Apophis während seiner unsichtbaren Jahre gefährlich abzulenken. Frühere Studien hatten gezeigt, dass Apophis’ Bahn um etwa 200 Kilometer verschoben werden müsste, um ein "Schlüsselloch“ zu treffen, eine Zone, die ihn bei einer späteren Passage im Jahr 2036 mit der Erde kollidieren lassen würde. Berechnungen zeigen, dass bereits ein kleiner Asteroid von etwa 60 Zentimetern Durchmesser ausreichen könnte, um Apophis um die erforderlichen 200 Kilometer zu verschieben. Für einen direkten Einschlag im April 2029 wäre jedoch ein Brocken von etwa 3,40 Metern Größe nötig. Dieser müsste zu einem sehr spezifischen Zeitpunkt und in der passenden Richtung auf Apophis treffen, um die Fluggeschwindigkeit um etwa fünf Hundertstel Meter pro Sekunde zu ändern. Das Risiko eines solchen Szenarios liegt bei weniger als eins zu zwei Milliarden.
Sollte ein Asteroid Kurs auf die Erde nehmen, gibt es zwei Hauptstrategien: Kinetischer Impakt: Verschiedene Vorschläge, von Sonnenspiegeln bis zu Wasserstoffbomben, sind derzeit technisch oder finanziell nicht umsetzbar. Realistischer ist der Einsatz von Einschlagprojektilen zur Bahnablenkung. Die "Aida“-Mission der ESA und NASA soll hierüber Erkenntnisse liefern. Raumsonden: Die NASA demonstrierte im Oktober 2022 mit der DART-Mission, wie man die Bahn eines Asteroiden verändern kann. Solche kinetischen Impakte könnten zukünftige Bedrohungen aus dem All abwehren.
Die endgültige Klarheit über Apophis’ Risiko wird erst 2027 bestehen, wenn der Asteroid wieder sichtbar wird. Sollte Apophis bei seiner Rückkehr von seiner Sollposition abweichen, könnte das auf eine Störung seiner Bahn hindeuten. Weitere Beobachtungen und Analysen wären dann erforderlich.