Schwere Schneefälle! Berghütten und Wanderer durch Schneemassen von Außenwelt abgeschnitten

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Schwere Schneefälle! Berghütten und Wanderer durch Schneemassen von Außenwelt abgeschnitten

News (2 / 1) 17.09.2024 05:50 von Tim Symbolbild imago


Der Winter hat das Schachenhaus fest im Griff: Bei bis zu minus sechs Grad mussten Leitenbauer und seine Familie ordentlich heizen. Die Tage verbrachten sie damit, Arbeiten zu erledigen, die normalerweise erst nach der Saison anstehen. "Wir haben schon mit dem Putzen angefangen“, verriet Leitenbauer. Sein Sohn Hannes hat rund um die Hütte einen Weg freigeschaufelt, während sich die Familie größtenteils drinnen aufhält. Ähnliche Bedingungen herrschen in der Meilerhütte, wo die Schneemenge um 50 bis 70 Zentimeter höher ist. Zusätzlich fegen Sturmböen über die exponierte Lage auf 2.372 Metern. "Wir bekommen den Sturm sowohl von der bayerischen als auch von der Tiroler Seite ab“, berichtete Hüttenwirtin Marisa Sattlegger. Die für das Wochenende geplante Feier zum 50-jährigen Bestehen der Hütte wurde abgesagt. "Bei dem Wetter kommt niemand hierher.“ Dass dennoch Bergsteiger Anfragen stellten, könne sie nicht nachvollziehen.

Unvorsichtige Bergsteiger sorgen für Kopfschütteln

"Viele kümmern sich gar nicht um das Wetter“, sagte Leitenbauer. Am Sonntag seien zwei Bergsteiger trotz der widrigen Bedingungen übers Oberreintal aufgestiegen. "Unverständlich“, so Leitenbauer. Die beiden Wanderer stiegen schließlich nach Elmau ab und ließen sich von einem Taxi abholen. Ähnliches berichtet Christof Reinhold von der Knorrhütte auf 2051 Metern Höhe. Schon am Freitag lag dort reichlich Schnee, dennoch wollte eine Gruppe weiter zum Zugspitzplatt aufbrechen. Reinhold konnte sie erfolgreich zur Reintalangerhütte umleiten, wo Wanderer derzeit informiert werden, dass ein Weitergehen gefährlich sei. Zwei weitere Wanderer ließen sich jedoch nicht umstimmen.

Wankbahn bleibt vorerst geschlossen

Reinhold und seine Kollegen hoffen, dass sich das Wetter in den kommenden Tagen bessert, damit wieder Bergsteiger und Wanderer zu ihnen aufsteigen können. "So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Sattlegger, die einen solch frühen und heftigen Wintereinbruch Mitte September für beispiellos hält. Bergtouren bei diesen Verhältnissen seien lebensgefährlich. Im Alpspitzgebiet sind die meisten Wege weiterhin gesperrt, auch wenn die Bergbahnen am Montag wieder ihren Betrieb aufnahmen. Wegen der Gefahr durch Schneebruch und Lawinen bleibt die Wankbahn jedoch vorerst geschlossen. In Abstimmung mit der Lawinenkommission werde täglich neu entschieden, so Carolin Kunzmann, Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn.