Pavel Podvig, Experte für Russlands Atomstreitkräfte, analysierte die Satellitenbilder für "Newsweek“ und erklärte: "Es scheint, dass das System kurz vor der Einsatzbereitschaft steht, da es wie ein typischer Standort aussieht.“ Ob Putin jedoch tatsächlich einen Atomschlag plant, bleibt unklar. Podvig betont, dass es noch zu früh sei, um konkrete Schlüsse zu ziehen, aber es deute alles auf eine weitere Entwicklung in diese Richtung hin. US-Wissenschaftler entdeckten den russischen Atomstützpunkt auf den Satellitenbildern des Unternehmens Planet Labs. Sie identifizierten ein Bauprojekt, das an ein Lager für nukleare Sprengköpfe erinnert, genannt Vologda-20 und Chebsara, etwa 482 Kilometer nördlich von Moskau. Die Bilder zeigen neun im Bau befindliche Abschussrampen, die in drei Gruppen angeordnet sind und durch erhöhte Barrieren geschützt werden.
Auch auf der Plattform X (ehemals Twitter) sind die neuen Satellitenbilder verbreitet. Journalist Mark Krutov von "Radio Free Europe“ zeigte den Fortschritt des Baus anhand von Vergleichsbildern aus den Jahren 2022 und 2023. Die Aufdeckung dieses Atomstützpunkts könnte Putin im aktuellen Ukraine-Krieg erheblich verärgern, da dieser Standort bei einem Angriff eines der ersten Ziele des Westens wäre. Auch Pavel Podvig sieht dies so: I"m Falle eines Angriffs auf Russland wird dieser Standort vermutlich zu den Zielen gehören, und ich sehe nicht, wie dieses System die russischen Fähigkeiten signifikant verbessern sollte.“