Der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete wird vermutlich Jahre dauern. Gleichzeitig steht die Bevölkerung vor einer noch größeren humanitären Katastrophe: Schätzungsweise 40 Prozent der Nordkoreaner leiden bereits an Hunger, der sich durch die Naturkatastrophe und die politische Repression weiter verschärfen könnte. Die Hinrichtungen, die Kim anordnen ließ, tragen nichts zur Bewältigung der Krise bei, dienen jedoch als Machtdemonstration. Bereits in der Vergangenheit hatte Kim Jong-un durch brutale Maßnahmen seine Autorität gefestigt. So wurde 2019 der nordkoreanische Atomgesandte Kim Hyok-chol nach gescheiterten Verhandlungen mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump zum Tode verurteilt. Später stellte sich heraus, dass er in einem Gefängnis inhaftiert war – ein Leben im ständigen Elend.
Die genaue Identität der jüngst hingerichteten Personen bleibt unklar, ebenso wie die tatsächliche Opferzahl der Flutkatastrophe, die Kim Jong-un als übertrieben darstellt. In Nordkorea ist die Wahrheit jedoch das, was der Diktator verkündet.