Laut Dennis sei der Kommandeur nicht der einzige gewesen, der geflohen sei. Auch andere russische Soldaten hätten sich bei der Übernahme von Kursk zurückgezogen. Dennis selbst habe sich sofort ergeben, als die Ukrainer sein Zimmer betraten. Er hofft auf einen Gefangenenaustausch, um bald nach Hause zurückkehren zu können, da Gefangene ihre Familien meist nur per Brief kontaktieren dürfen.
Wie die russischen Gefangenen ihre Zeit erleben? Der 19-jährige Anton erklärt: "Wir schauen Fernsehen, spielen Schach, Dame und Backgammon und lesen Bücher. Abends machen wir Spaziergänge." Auch er habe sich während der Offensive ohne Widerstand ergeben. Der Wehrpflichtige Nikolay (22) berichtet, dass die Ukrainer Raketen abgefeuert und beinahe seinen Stützpunkt zerstört hätten.
"Nach dem Mittagessen waren unsere Kommandeure nicht mehr da", erzählt Nikolay weiter. Er und seine Kameraden hätten keine andere Wahl gesehen, als zu einem anderen Stützpunkt zu flüchten, wo sie jedoch bereits von den Ukrainern erwartet wurden. "Sie befahlen uns, unsere Waffen niederzulegen und uns zu ergeben. Das haben wir getan. Dann brachten sie uns hierher", berichtet der Soldat. Sein größter Wunsch ist es, schnellstmöglich nach Russland und zu seiner Familie zurückzukehren. Wie die "Bild" berichtet, fand am Samstag ein Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine statt, bei dem 115 russische Soldaten gegen ebenso viele ukrainische Soldaten ausgetauscht wurden.