Rechtsextreme kaufen Deutschlands Osten auf! Immobilien für zwielichtige Zwecke - Rechtsextreme kaufen immer mehr Eigentum

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Rechtsextreme kaufen Deutschlands Osten auf! Immobilien für zwielichtige Zwecke - Rechtsextreme kaufen immer mehr Eigentum

News (2 / 1) 18.06.2024 18:34 von Julia Symbolbild imago


Sachsen-Anhalt führt mit 33 Immobilien die Liste an, darunter das "Lokal 18“ in Naumburg. Das entspricht 15,7 Prozent aller von Rechtsextremisten in Deutschland genutzten Immobilien, obwohl Sachsen-Anhalt nur 5,7 Prozent der Fläche und 2,6 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Auf den weiteren Plätzen folgen Sachsen (28 Immobilien), Thüringen (23 Immobilien), Brandenburg (22 Immobilien), Mecklenburg-Vorpommern (15 Immobilien) und Berlin (8 Immobilien). Fast die Hälfte der Immobilien (49 Prozent) wird von Gruppen oder Personen genutzt, die dem "parteiungebundenen Rechtsextremismus“ zugeordnet werden können, wie "Brigade 8“, "Hammerskins“ oder der Verein "Ein Prozent e. V.“ mit Sitz in Dresden, Sachsen. Subkulturelle Akteure ohne formale Organisation haben Zugriff auf 29 Prozent der Immobilien, während rechtsextreme Parteien wie "Die Heimat“ (ehemals NPD) oder "Der III. Weg“ 19 Prozent nutzen. Burschenschaften und Akteure, die beiden Formen des Rechtsextremismus zuzuordnen sind, beanspruchen den Rest.

Rechtsextremisten suchen vor allem Hotels und Gaststätten

Insbesondere Gaststätten und Hotels sind für Rechtsextremisten attraktiv, da sie Einnahmen erzielen können. Die Szene verfügt jedoch auch über eigene Veranstaltungsorte. Nur etwa ein Viertel der Nazi-Immobilien befindet sich in Großstädten; der Schwerpunkt liegt außerhalb der Ballungszentren, in Landstädten (38 Prozent), Mittelstädten (20 Prozent) und Kleinstädten (19 Prozent). Die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (CDU), betont, dass von Rechtsextremisten genutzte Immobilien nicht nur eine Angelegenheit für Sicherheitsbehörden sind, sondern auch eine Schlüsselrolle für die Verantwortungsträger in den Kommunen spielen. Die Broschüre gibt Hinweise, wie Bürgermeister und Kommunalparlamente durch Baurecht und Nutzungsauflagen den Kauf oder die Anmietung solcher Immobilien erschweren können. Bereits seit 2008 sind Kommunen in Sachsen-Anhalt verpflichtet, Verdachtsfälle einer Übernahme durch Extremisten dem Innenministerium zu melden.