Corona ist zurück! RKI warnt vor neuer Variante - Droht nun sogar eine Sommerwelle?

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Corona ist zurück! RKI warnt vor neuer Variante - Droht nun sogar eine Sommerwelle?

Corona (2 / 1) 18.06.2024 08:19 von Olga Symbolbild imago


"Dass KP.2 eine höhere Reproduktionszahl hat, ist eine Selbstverständlichkeit – sonst wäre es keine neue Variante“, sagt Wyler. Entscheidend ist, ob sich insgesamt wieder mehr Menschen infizieren und ob sie schwerer erkranken. Systematisch getestet wird schon lange nicht mehr, Hinweise für Deutschland liefern die Daten des "Grippe-Web“.

Es gibt jedoch einen kleinen Anstieg bei den gemeldeten Coronainfektionen, die seit Ende des Vorjahres abnahmen, aber nun leicht steigen – auf dem sehr niedrigen Niveau von geschätzten 200 Covid-19-Fällen pro 100.000 Einwohnern. Ähnliches sieht man bei der Überwachung der Klärwerke, wo ausgeschiedene Viren nachgewiesen werden. "Die besten Daten über Coronavarianten stammen aus der Überwachung der Abwässer“, sagt Wyler. "Die EU hat hier etwas sehr Beachtliches erreicht.“ Einmal im Monat veröffentlicht das "EU Wastewater Observatory for Public Health“ einen Monatsbericht. In Deutschland werden dafür Daten von 148 Aufbereitungsanlagen von Wasser verwendet, was 32 Prozent der Bevölkerung abdeckt. Die Viruslast ist zwar noch sehr niedrig, stieg aber in den letzten vier Wochen. In der 21. Kalenderwoche (20. bis 26. Mai) lag sie bei 50.000 Genkopien von Sars-CoV-2 pro Liter Abwasser, verglichen mit 22.000 Anfang April und 829.000 auf dem Höhepunkt der letzten Winterwelle. Ein Anstieg ist erkennbar, doch ob er zu einer größeren Welle führt, ist ungewiss. Es ist noch unklar, ob Sars-CoV-2 einem strengen jahreszeitlichen Rhythmus folgen wird oder ob neue Mutationen diesen stören.

Keine Anzeichen für schwerere Erkrankung

Die neue Virusvariante KP.2 scheint keinen Grund zur größeren Sorge zu geben. Verglichen mit JN.1 sind nur drei Aminosäuren im Spikeprotein, das die Viren zum Andocken an Zellen nutzen, verändert. Größere Veränderungen erschweren es dem Immunsystem, eine neue Variante abzuwehren. Ob eine neue Variante zu schwereren Verläufen führt, lässt sich schwer beantworten, da die vorherrschende Immunität der Bevölkerung entscheidend ist. Alarmierend wäre ein steiler Anstieg der Krankenhauseinweisungen, doch das ist derzeit nirgends der Fall. Vorsorge bleibt wichtig: "Wenn sich aus Risikogruppen niemand mehr impfen lässt, würde es zu mehr schweren Verläufen kommen“, warnt Wyler.