Es war eine Veränderung, die für Aufsehen sorgte: Kreml-Herrscher Wladimir Putin (71) ersetzte Anfang der Woche seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) durch den Wirtschaftsexperten Andrei Beloussow (65). Im Gegenzug wechselt Schoigu in den Sicherheitsrat und übernimmt dort die Position des einflussreichen Putin-Vertrauten Nikolai Patruschew (72). Aber, das war lange noch nicht alles - hat Putin auch schon seinen Nachfolger positioniert?
Was jedoch nur wenige bemerkten: Putin ernannte Alexei Djumin (50), den Regionalgouverneur von Tula (südlich von Moskau), zu seinem persönlichen Berater in der Präsidialverwaltung. Djumin, im Westen kaum bekannt, gilt in russischen Expertenkreisen seit langem als potenzieller Thronfolger des Diktators. Wer ist dieser Mann, der nun in den Kreml zurückkehrt? Djumin hat einen beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen. Er war einst der Chefleibwächter von Putin, koordinierte die Annexion der Krim im Jahr 2014 und erhielt die Auszeichnung als "Held der Russischen Föderation". Djumin selbst verbreitete die Geschichte, wie er Putin angeblich vor einem Bären beschützt habe. In einem Interview mit der kremltreuen Zeitung "Kommersant" im Jahr 2016 berichtete er von diesem Vorfall:
Djumin: "Es war an einem entlegenen Ort in den Bergen, und ich hatte nachts Dienst im Haus. Der Präsident schlief bereits, als ich per Funk die Warnung erhielt: 'Ein Bär nähert sich Ihrem Eingang.' Zuerst dachte ich, es sei ein Scherz, aber als ich zur Tür ging, sah ich einen ziemlich großen Bären vor mir stehen. (...) Natürlich war ich bewaffnet, da der Präsident im Haus war ... Der Bär und ich starrten uns an, er wich zurück, ich öffnete die Tür und feuerte das gesamte Magazin meiner Waffe ab, ohne ihn zu treffen. (...) Aber der Bär war vernünftig genug zu erkennen, dass wir ihm das Leben gerettet hatten, drehte sich um und ging weg. Am nächsten Morgen berichtete ich dem Präsidenten, der sagte, es sei gut, dass ich den Bären nicht erschossen habe."