Am 4. April sollen die künftigen Mitglieder des sogenannten „M-Stabes“ angeblich am Bayreuther Oschenberg das Schießen im Reichstag geübt haben. Als einige Bundespolizisten zum Training neben ihnen auftauchten, sollen sie laut Zeugen kleinlaut geworden sein. Der ehemalige Oberstleutnant Rüdiger von Pescatore (70) soll im Tod von Queen Elizabeth im September 2022 das Signal für den Angriff der Alliierten auf Deutschland gesehen und am 20. September 2022 in Chatgruppen wie "Sonnenlicht“ oder "Adlerhorst“ den "Tag X“ ausgerufen haben. Doch der versprochene Stromausfall als Startschuss für den Umsturz blieb aus. Die zunächst als militärische Kommandozentrale vorgesehene Bundeswehr-Kaserne in Fritzlar (Hessen) wurde nach der Intervention des Sternekochs und potenziellen Ernährungsministers Frank Heppner (63, "K-Sterni“) angeblich verworfen, unter anderem wegen des "desolaten Zustands“ der dortigen Kantine. Der ehemalige Elitesoldat Wörner ("Wolf“) soll Uniformen bestellt und sich selbst eine Uniform im NS-Stil schneidern lassen haben.
Laut Anklage soll "Wolf“ den Bundeswehr-General Martin Schelleis (63) aufgefordert haben, mit militärischen Mitteln gegen die Bundesregierung vorzugehen: "Wer, wenn nicht das Militär, die ja auch alle Menschen und Bürger dieses Landes sind, kann hier eingreifen und den ganzen Irrsinn stoppen?“ Schelleis schaltete sofort den Militärischen Abschirmdienst ein. Die Kriminalpolizei überwachte bereits das erste Treffen mit Prinz Reuß am 25. Oktober 2021 in einem Gasthof in Helmbrechts, Oberfranken. Der Prinz soll laut der Soko "Schatten“ eigentlich nur die internationale Anerkennung seines Fantasiestaates "Fürstentum Reuß“ in Thüringen gesucht haben, und er verhandelte darüber mit dem russischen Generalkonsul in Leipzig: "Zeigen wir Ihnen, dass der deutsche Wolf und der russische Bär ein unschlagbares Team sind.“ Sein „Militär-Stab“ soll derweil über "Bonbons“ und "Bonbonschachteln“ schwadroniert haben, was Ermittler schließlich als Decknamen für "Munition“ und "Magazine“ entschlüsselten.
Gruppe hortete Waffen und Munition
Trotz des skurrilen Verhaltens der Verschwörertruppe scheint sie keineswegs harmlos gewesen zu sein. Laut Generalbundesanwalt verfügte sie über 382 Schusswaffen, 347 Hieb- und Stichwaffen sowie 148.000 Patronen. Dennoch behauptet Reuß-Anwalt Roman von Alvensleben gegenüber BILD: "Ich kann nicht bestätigen, dass von Prinz Reuß eine Gefahr für den Bestand der Bundesrepublik Deutschland ausging und er sich der Ausübung von Gewalt angeschlossen oder diese gebilligt hätte.“