Eva (43) setzt sich seit Langem gegen Israelfeindlichkeit ein und hat eine Whatsapp-Gruppe gegründet, in der sie mit 27 Gleichgesinnten Beispiele sammelt. "Ich bin Antifaschistin. Nach dem 7. Oktober, als dieser Hassausbruch begann, beschloss ich, dagegen anzugehen“, sagt sie. "Die Polizei scheint es nicht zu verstehen. Wir stoßen auf eine Mauer des Widerstands. Mir wurde immer der Eindruck vermittelt, dass das alles nicht schlimm genug sei. Wir fühlen uns auch von anderen Linken im Stich gelassen.“ Samuel (40), ein israelischer Gastronom, gehört ebenfalls zu der Gruppe. Die Hamas-Gräueltaten vom 7. Oktober haben ihn traumatisiert. "Ich habe früher in der Gegend gewohnt, in der die Morde geschahen. Ich habe damals drei Tage lang nicht geschlafen. Das ist kein Freiheitskampf für Palästina mehr, das ist reiner Nationalsozialismus in islamischer Form“, erklärt er.
Und weiter: "Das rote Dreieck bedeutet den Auftrag, zu töten. Sie haben es sogar schon auf den Köpfen von Olaf Scholz und von Geiseln benutzt. Ich glaube, dass wir in drei oder vier Monaten in Deutschland einen Terroranschlag erleben werden.“ In einigen Vierteln Berlins könne er sich nicht mehr sicher fühlen, müsse seine jüdische Identität verbergen. "Dabei bin ich für die Palästinenser. Ich befürworte eine Zweistaatenlösung! Aber ich finde, auch Israel sollte existieren, und dafür werde ich dämonisiert. Das ist Antisemitismus.“