Sergej Guriew, ein russischer Wirtschaftswissenschaftler und zukünftiger Dekan der London Business School, warnt davor, dass Russland eine "tiefe Rezession" erleben könnte, die zu sozialen Unruhen führen könnte. "Putin glaubt nicht, dass es Russland sehr gut geht. Putin ist sich der Schwächen bewusst, aber er muss die Russen davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist. Das ist seine Aufgabe als Diktator", analysiert er. Guriew warnt weiter: "Es könnte zu massiven Unruhen kommen, wenn die Menschen in Russland erkennen, dass Putins versprochener Weg zum Sieg nicht wie erhofft verläuft, insbesondere wenn sie feststellen, dass es in Bezug auf die Ukraine keinen klaren Weg zum Sieg gibt." Gleichzeitig stellt er fest: "Es ist unwahrscheinlich, dass die russische Wirtschaft in eine Kernschmelze gerät und dadurch das russische politische System zusammenbricht. Die notwendige Voraussetzung für das Ende dieses Krieges ist ein Regimewechsel, insbesondere der Rücktritt von Putin." Doch ob dies tatsächlich geschehen wird, bleibt fraglich.