Die Kreml-Insider spekulieren darüber, wo Putin als Nächstes zuschlagen könnte. Es wird angenommen, dass er die Region Charkiw im Norden der Ukraine im Visier hat, die er im Zuge der Invasion 2022 blitzschnell einnahm, jedoch im Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer/Herbst 2022 wieder verlor. Eine Rückeroberung dieser Region durch Putin wird als "ziemlich wahrscheinliches Szenario" betrachtet und könnte eine erneute Mobilisierung erforderlich machen.Es wird auch nicht ausgeschlossen, dass Putin eine erneute Vollinvasion wie im Februar 2022 plant. Ein Gesprächspartner aus dem Kreml glaubt, dass Putin nach dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive im letzten Jahr "die Schwäche gespürt hat und bereit ist, bis zum Sieg zu gehen - sogar bis nach Kiew". Die Einschätzung, dass eine weitere Mobilisierung oder eine verstärkte Kriegswirtschaft erforderlich sein könnte, wird von den Insidern geteilt.
Repression in Russland wird weiter ansteigen
Der Terroranschlag des IS hat zunächst für Unruhe gesorgt, doch mittlerweile glauben die Insider nicht mehr, dass sich dadurch viel am Ukraine-Krieg ändern wird. Es wird jedoch erwartet, dass die Repression im Inland zunehmen wird. Ein Insider prognostiziert eine "vollständige Einschränkung des politischen Wettbewerbs", auch auf regionaler Ebene.