Auf ihrem Heimweg wurde Janine Wissler von einem unbekannten Täter attackiert. Dieser versuchte gewaltsam, ihr die Handtasche zu entwenden und stieß sie dabei so heftig zu Boden, dass sie sich einen Beckenbruch zuzog und eine Gehirnerschütterung erlitt. „Ich hatte Schmerzen, konnte aber einigermaßen laufen. Erst Tage später stellte sich heraus, dass es ein Beckenbruch war. So habe ich meine erste Rede im Bundestag mit einer Gehirnerschütterung und einem Beckenbruch gehalten, ohne es zu wissen. Schmerzmittel sei Dank, hat es niemand gemerkt“, erzählte die Linken-Chefin über das erschütternde Ereignis.
Obwohl der Vorfall schwerwiegend war, entschied sich Wissler gegen eine Anzeige bei der Polizei, da sie das Gesicht des Angreifers nicht erkennen konnte. Ein weiterer Grund für ihre Zurückhaltung war die Sorge um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten. Janine Wissler gehörte zu den Politikern, die im Jahr 2020 Morddrohungen erhielten. Diese Drohungen waren teilweise durch Informationen zustande gekommen, die über Polizeiregister beschafft wurden. „Solange der Fall nicht restlos aufgeklärt ist, habe ich kein Vertrauen, dass meine Daten bei der Polizei sicher sind“, äußerte Wissler ihre Bedenken in einem Interview mit dem Magazin „Stern“. Diese Vorfälle zeigen auf bedrückende Weise die Risiken auf, denen sich Politiker im Alltag ausgesetzt sehen.