Und diese "Bachmut-Strategie" scheint erneut aufzugehen! Die russischen Truppen sind mittlerweile über die Bahnlinie im Norden von Awdijiwka vorgedrungen, die bisher die Frontlinie bildete. Die Einnahme der Schienen erschwert die Versorgung der etwa 3.000 Soldaten und 1.000 verbliebenen Zivilisten in der Stadt mit Waffen, Munition und Nahrung erheblich. Noch besorgniserregender ist, dass das Dorf Stepove westlich der Bahnlinie zunehmend unter russische Kontrolle gerät. Sowohl ukrainische als auch russische Drohnenvideos zeigen dies. Die Strategien von Russland und der Ukraine im Kampf um das Dorf unterscheiden sich erheblich. Während Russland nach dem Verlust von bis zu 200 Panzern und Schützenpanzern vor allem mit Fußsoldaten in die Ruinen von Stepove vorrückt, setzt die Ukraine weiterhin Schützenpanzer vom Typ "Bradley" und Panzer vom Typ "Leopard 2" ein, um das Dorf zu verteidigen.
Hoher Blutzoll für Geländegewinne
Trotzdem gelingt es den Russen weiterhin voranzukommen und Awdijiwka mehr und mehr zu umzingeln. Dabei opfert der Kreml seine Soldaten als Kanonenfutter und verzeichnet einen täglichen Blutzoll von 100 bis 200 Mann – eine Belastung, die die Ukraine weder tragen kann noch will. Die einzige Hoffnung von Ukraines Präsident Selenskyj im Kampf gegen Russland liegt in überlegener Waffentechnologie aus dem Westen, insbesondere aus den USA oder Deutschland. Die Bundesregierung hat nun beschlossen, die Militärhilfe für die Ukraine zu verdoppeln, mit insgesamt acht Milliarden Euro, die im kommenden Jahr in die Ukraine fließen sollen.