Der Verteidiger von Dr. E. war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Während der Ermittlungen erklärte der Angeklagte, sich nicht an den Vorfall erinnern zu können. Er legte Gutachten vor, die eine palliative Versorgung des Patienten als gerechtfertigt ansehen.
Dr. Ramin E. sieht sich auch in einem weiteren Fall schwerwiegenden Anschuldigungen ausgesetzt. Er soll für den Tod der Krankenschwester Ronja H. (†23) verantwortlich sein. Laut Anklage verabreichte er der Migränepatientin im Dezember 2021 Propofol und Ketamin, überwachte sie anschließend jedoch nicht. Am Morgen wurde sie leblos in einer Blutlache aufgefunden. Hier lautet der Vorwurf auf Aussetzung mit Todesfolge.
Hoffnung auf Aufklärung für Familie der Opfer
Die Kriminalpolizei untersucht außerdem weitere verdächtige Todesfälle im Klinikbetrieb. Beide bisherigen Anklagen wurden bislang nicht zur Hauptverhandlung zugelassen. Philipp Pruy, Anwalt des Vaters der verstorbenen Krankenschwester, äußerte gegenüber BILD: "Mein Mandant hofft auf eine umfassende Aufklärung der Vorfälle.“